Recovery – die Wiedererlangung psychischer Gesundheit

Recovery – Die zentrale Rolle von Beziehungen

Menschen, die selbst Erfahrungen mit einer psychischen Erkrankung gemacht haben, werden häufig als „Peers“ bezeichnet. Diese Peers können unmittelbar zur Gesundung anderer Betroffener beitragen. Die  Unterstützung durch Peers kann auf vielfältige Weise für die Gesundung anderer förderlich sein:

 

Selbsthilfegruppen

Selbsthilfegruppen konzentrieren sich auf eigene gelebte Erfahrungen. Die Treffen basieren auf der Annahme, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwas Wichtiges zum Verbesserungsprozess beizutragen können.

 

Experten aus eigener Erfahrung

Diese  übernehmen Funktionen in der psychiatrischen Dienstleistung, für die die persönliche Erfahrung mit einer psychischen Erkrankung Voraussetzung ist. Der Einsatz von Expertinnen und Experten aus Erfahrung bringt diverse Vorteile mit sich.

1. Für die Peers aus Erfahrung gilt, dass Ihre eigenen Erfahrungen gewürdigt werden, was zu einer positiven Umdeutung der eigenen Krankheitserfahrung führen kann. Sie können anderen helfen, was einen wichtigen Faktor im Heilungsprozess darstellt. Darüber hinaus werden Selbstwirksamkeit, Selbstmanagement und das Gefühl für eigene Kompetenzen gestärkt.

2. Die Zusammenarbeit mit Experten aus Erfahrung wirkt für das klinische Fachpersonal antistigmatisierend.  Es verhindert eine stigmatisierende Abgrenzung zwischen Fachpersonen und Betroffenen.

3. Für Betroffene sind Experten aus Erfahrung Vorbilder im Gesundungsprozess. Das gibt ihnen eine Orientierung und Hoffnung auf Besserung. Aufgrund der geringen sozialen Distanz ist die Bereitschaft zur Zusammenarbeit möglicherweise höher.

4. Für das Versorgungssystem können Experten aus Erfahrung die Rolle von „Botschaftern“ einnehmen. Ehemalige Betroffen können die Botschaft transportieren, dass Recovery möglich ist und dass  die Erfahrung einer psychischen Erkrankung ein Gewinn für das weitere Leben sein kann. Das wichtigste Ziel ist es, betroffene Menschen darin zu unterstützen, ihre Zukunft wieder stärker selbst in die Hand zu nehmen.

Literatur

  • 100Wege, um Recovery zu unterstützen – Ein Leitfaden für psychiatrische Fachpersonen
    Rethink Mental Illness-Serie Recovery von Mike Slade

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