Salutogenese

Warum bleiben Menschen psychisch gesund?

Die Salutogenese befasst sich mit der Frage: Warum bleiben Menschen trotz gefährdender Umwelteinflüsse gesund? Sie sieht Gesundheit als einen dynamischen, aktiv zu gestaltenden und labilen Zustand an. Die Herstellung und Aufrechterhaltung der Gesundheit geschieht durch eine Stärkung eigener Ressourcen unter Berücksichtigung unserer persönlichen Lebensgeschichte. Im Vordergrund der Bemühungen stehen unsere Fähigkeiten, Ressourcen und günstigen Eigenschaften. Das Kohärenzgefühl ist das zentrale Merkmal des Salutogenese-Modells. Es meint die individuelle Grundhaltung gegenüber dem Leben und der Welt, eine Art gesunde „Weltanschauung“.  Basisfaktoren für ein ausgeprägtes Kohärenzgefühl sind:

  • Ein Gefühl von Verstehbarkeit: Wir haben das Gefühl, die Vielzahl der auf uns einwirkenden Informationen verarbeiten zu können.
  • Eine Gefühl von Bewältigbarkeit: Wir haben das Gefühl, unsere Probleme lösen zu können.
  • Eine Gefühl von Bedeutsamkeit: Es lohnt sich für uns, uns mit Anforderungen auseinanderzusetzen.
  • Ein globales Gefühl des Vertrauens: Wir gehen davon aus, dass unsere Anforderungen flexibel gemeistert werden können. Wir haben das Gefühl, unsere Stressoren bewältigen zu können.
  • Konsistenz: Wir haben ein Gefühl der Überschaubarkeit und Erklärbarkeit in Bezug auf unsere Lebenserfahrungen.
  • Balance: Wir spüren weder eine Über- noch eine Unterforderung.
  • Teilhabe:

Wir spüren, dass wir teilhaben am Entscheidungsprozess. Ziel ist letztlich ein Grundvertrauen, ein Gefühl verankert zu sein in einer Welt, die wir als sinnvoll empfinden: Alles darf sein, alles hat seinen Sinn. Wir können verstehen, gestalten, formen. Alles ist eine Herausforderung, an der wir wachsen können. Persönliche Ressourcen sind unsere seelische Gesundheit, das Kohärenzgefühl, Zuversicht und Optimismus, eine positive Lebenseinstellung (die Misserfolge übersteht), die Überzeugung, sein Leben selbst beeinflussen zu können, die Überzeugung in unsere Kompetenz, Probleme bewältigen zu können, die Überzeugung, dass Veränderungen Anreize zum Wachstum sind, ein stabiles Selbstwertgefühl, eine stabile Emotionalität sowie eine eher unbekümmerte Selbsteinschätzung (auch bei einschneidenden Veränderungen). Wichtige soziale Ressourcen sind:

  • Soziale Lebensbedingungen
  • Achtung
  • Wärme
  • Rücksichtnahme
  • Wechselseitige Unterstützung
  • Beziehungen
  • Materielle Lebensbedingungen
  • Wohnung
  • Einkommen
  • Arbeitsbedingungen
  • Arbeitsklima
  • Entscheidungsspielraum
  • Entfaltungsmöglichkeit
  • Gesellschaftliche und politische Rahmendbedingungen

Unabhängig von – oder trotz – unserer eignen Geschichte haben wir immer eine Wahl: Wollen wir uns künftig auf die Verletzungen unserer Lebensgeschichte konzentrieren? Oder wollen wir schauen, welche Ressourcen uns hier und jetzt zur Verfügung stehen, um nach vorne zu gehen? Literatur:

  • Quellen innerer Kraft von Anselm Grün

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